Wir führen unterschiedliche Endoskope für den technischen Einsatz, wie zum Beispiel für die Bauwerksdiagnose oder Motoreninspektion.
Worauf Sie beim Kauf eines Endoskopes achten müssen, beschreiben wir hier:
Unterschied Endoskop und Boroskop
Die beiden Begriffe werden oft für das Gleiche Instrumente verwendet. Oft wird unter Boroskop ein starres Endoskop verstanden. Das ist aber nicht ganz richtig, da im eigentlichen Sinn der Begriff Boroskop für technische Anwendungen („bore“ = Bohrung) bedacht war und das Endoskop für die medizinische Anwendung („Endoskopie“, èndon = innen). Wir verwenden daher im Folgenden den allgemein gebräuchlichen Begriff „Endoskop“, auch wenn wir uns auf rein technischen Anwendungen beziehen.
Starres und flexibles Endoskop
Ein starres Endoskop wird über ein Bohrloch eingeführt und kann, bauartbedingt, keine Leitungen oder dergleichen folgen. Es hat aber den Vorteil, dass es leichter zu führen ist.
Ein flexibles Endoskop besteht entweder aus einem Fiberglashals, wo der eigentliche Sensor im Hauptgerät sitzt. Diese Endoskope findet man mehr in der Medizin.
Ein typisches Endoskop für den Bau sind Video-Endoskope. Hier sitzt der Aufnahme-Sensor in der Sonde und es wird nur das Videosignal an das Hauptgerät weitergegeben.
Sonden-Durchmesser
Das ist sicherlich ein entscheidendes Kriterium für den Einsatzbereich! In vielen Bereichen ist man mit der Größe der Öffnung, in der man die Sonde einbringt, begrenzt. Daher ist es wichtig hierauf zu achten. Häufig hat man aber mit besonders kleinen Durchmessern andere Einschränkungen, auf die wir im Folgenden eingehen.
Einzel- oder Doppel-Objektiv
Bei Endoskopen mit einem Objektiv in der Sonde kann man nur in einer Richtung schauen. Dieses Problem wird umgangen, dass man vor das Objektiv einen kleinen Spiegel montieren kann. Dazu muss das Endoskop aber wieder aus der Öffnung herausgezogen werden.
Deutlich besser sind Endoskope mit 2 Objektiven: Hier kann durch einen Umschalter entweder „gerade aus“ oder „um die Ecke“ geschaut werden, ohne die Sonde aus der Öffnung herauszuziehen.
Bewegliche Sonde
Endoskope mit beweglichen Sonden sind für den Anwender am flexibelsten: Mit Hilfe eines Joysticks kann die Sonde in verschiedene Richtungen gedreht werden. So ist ein „Rundumblick“ im Bauteil möglich.
Das Verstellen der Sonde kann motorisch oder mechanisch erfolgen, je nach Endoskop.
Wechselbare Sonde
Manche Endoskope haben die Möglichkeit die Sonde zu wechseln. So besitzt man ein Basisgerät und kann je nach Anwendungszweck die passende Sonde verwenden. So ist zum Beispiel die Sonde einer Rohrinspektion eine völlig andere wie das Begutachten einen Innendämmung.
Sondenlänge
Das ist wiederum allein vom Einsatzbereich abhängig. Eine gängige Länge sind ca. 120 cm.
Auflösung
Natürlich ein entscheidender Wert. Die ausgegebene Auflösung ist nicht immer unbedingt die Auflösung, was der Sensor der Sonde besitzt. Hier rechnen manche Hersteller durch Pixelinterpolation ihre technischen Daten schön.
Ein Full-HD-Endoskop hat 2 Megapixel. Damit kann man leicht ein Bild in 13×18 cm ausdrucken.
Fazit Kaufberatung Endoskop
- Endoskop vs. Boroskop: Obwohl beide Begriffe oft synonym verwendet werden, bezieht sich “Boroskop” traditionell auf technische Anwendungen (Bohrungen), während “Endoskop” medizinische Anwendungen meint. Im technischen Kontext wird jedoch allgemein der Begriff “Endoskop” verwendet.
- Starres und flexibles Endoskop: Starre Endoskope sind einfacher zu führen, können aber keine Leitungen folgen. Flexible Endoskope, oft mit einem Fiberglashals und einem Sensor im Hauptgerät, sind in der Medizin verbreitet. Video-Endoskope für den Bau haben den Sensor in der Sonde.
- Sonden-Durchmesser: Ein kritischer Faktor, der von der Größe der Öffnung abhängt, in die die Sonde eingeführt wird. Kleinere Durchmesser können Einschränkungen mit sich bringen.
Einzel- oder Doppel-Objektiv: Endoskope mit einem Objektiv bieten nur eine Sichtlinie, während solche mit zwei Objektiven einen Umschalter für verschiedene Blickwinkel haben, ohne die Sonde entfernen zu müssen. - Bewegliche Sonde: Diese Endoskope bieten mit einem Joystick die größte Flexibilität, da die Sonde in alle Richtungen gedreht werden kann.
- Wechselbare Sonde: Einige Modelle erlauben den Wechsel der Sonde, um das Basisgerät für verschiedene Anwendungen zu nutzen.
- Sondenlänge: Abhängig vom Einsatzbereich, wobei eine Länge von etwa 120 cm üblich ist.
- Auflösung: Ein entscheidendes Merkmal, wobei die angegebene Auflösung durch Pixelinterpolation von der tatsächlichen Sensorauflösung abweichen kann. Ein Full-HD-Endoskop hat 2 Megapixel, was für einen Ausdruck in 13×18 cm ausreicht.
Beim Kauf eines Endoskops sollten diese Faktoren berücksichtigt werden, um das passende Gerät für den jeweiligen Einsatzbereich zu finden.
© Jens Kestler